Ukraine-Krieg im Newsblog | Putin bezeichnet Nord-Stream-Berichte als “Unsinn”

Tag 383 seit Kriegsbeginn: Putin bezeichnet Berichte über eine ukrainische Beteiligung an der Nord-Stream-Sprengung als “Unsinn”. Russland hat das ostukrainische Kramatorsk attackiert. Alle Infos im Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick


Laut Reportern: Russische Armee setzt nahe Bachmut Phosphorbomben ein

20.40 Uhr: Bei russischen Angriffen auf unbewohntes Gebiet nahe der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut sind nach Beobachtung von AFP-Journalisten Phosphorbomben eingesetzt worden. Wie die Reporter berichteten, wurden am Dienstagnachmittag gegen 16.45 Uhr im Abstand von fünf Minuten zwei Geschosse über einer Straße in unbewohntem Gebiet am südlichen Ausgang der rund 15 Kilometer von Bachmut entfernten Ortschaft Tschassiw Jar abgefeuert. Explosionen setzten kleine glühende Phosphorkugeln frei, die langsam senkrecht nach unten fielen und auf beiden Seiten der Straße Vegetation in der Gesamtgröße eines Fußballfelds in Brand setzten. Mehr zu dem mutmaßlichen Einsatz der Phosphorbomben lesen Sie hier.

Ukraine kündigt neues Ramstein-Treffen zu Waffenlieferungen an

19.56 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat ein neues Treffen im sogenannten Ramstein-Format zu Waffenlieferungen für sein Land angekündigt. Dieses soll bereits am Mittwoch stattfinden, teilte der 56-Jährige am Dienstag bei Facebook nach einem Treffen mit der niederländischen Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren mit. Bei dem Treffen in der südukrainischen Hafenstadt Odessa habe Ollongren Kiew die Lieferung von zwei Schiffen der Alkmaar-Klasse bis 2025 in Aussicht gestellt. Die Niederlande würde ebenso die Ausbildung der Matrosen übernehmen.

Im Zusammenhang mit einer ähnlichen Ankündigung von Belgien und bereits gelieferten Schiffen Großbritanniens schrieb Resnikow von einer “Schiffskoalition”. Zuvor hatten im Rahmen der Ramstein-Treffen westliche Staaten in einer sogenannten “Panzerkoalition” der Ukraine die Lieferung von Kampfpanzern in Aussicht gestellt.

Beteiligung von Ukrainern an Nord-Stream-Sprengung laut Putin “Unsinn”

19.29 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hält Berichte über eine Beteiligung ukrainischer Aktivisten an den Explosionen an den Nord-Stream-Erdgas-Pipelines in der Ostsee für “totalen Unsinn”. Eine derartige Aktion in dieser Tiefe und in dieser Größenordnung könnten “lediglich Spezialisten” durchführen, sagte Putin am Dienstag in einem Fernsehinterview. “Dazu gehört auch noch die Unterstützung eines Staates, der über die entsprechende Technologie verfügt.”

Konkret wollte sich Putin nicht zur Urheberschaft der Explosionen äußern. Doch man müsse immer hinterfragen, wer daran ein Interesse haben könnte. “Und wer ist interessiert? Theoretisch könnten die USA ein Interesse daran haben, die russischen Energieträger auf dem europäischen Markt zu verhindern”, sagte der Kremlchef.

Nach Putins Worten habe ein Schiff von Gazprom zudem Hinweise auf das Vorhandensein eines weiteren Sprengsatzes an der Gaspipeline entdeckt. Dieser sei in etwa 30 Kilometern Entfernung von einer der Explosionsstellen angebracht. Bei der Rohr-Verbindungsstelle sei etwas erkannt worden, vom dem Experten glaubten, “dass es sich um eine Antenne handeln könnte, um ein Signal zum Zünden eines Sprengsatzes zu empfangen”.

Vor einer Woche haben mehrere Medien berichtet, dass bei den Ermittlungen zu dem Vorfall mehrere Spuren “in die Ukraine” führten. Experten haben allerdings erhebliche Zweifel an den veröffentlichten Informationen geäußert. Mehr dazu lesen Sie hier.

Russischer Kampfjet stößt mit US-Drohne zusammen

18.15 Uhr: Eine US-Aufklärungsdrohne ist nach US-Angaben nach einem Zusammenprall mit einem russischen Kampfjet über dem Schwarzen Meer abgestürzt. Zwei russische Kampfflugzeuge vom Typ Su-27 hätten die Drohne vom Typ MQ-9 Reaper am Dienstagmorgen auf “gefährliche und unprofessionelle” Weise über internationalen Gewässern abgefangen, erklärte das regionale Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte in Stuttgart. Hier lesen Sie mehr dazu.

Putin: Russland kämpft in der Ukraine um sein Überleben

15.49 Uhr: Russland kämpft in der Ukraine nach den Worten von Präsident Wladimir Putin um die eigene Existenz. “Für uns ist das keine geopolitische Aufgabe, sondern eine Aufgabe für das Überleben des russischen Staates”, sagte Putin vor Beschäftigten eines Flugzeugbauers am Dienstag in Burjatia im Osten des Landes. Es müssten Bedingungen geschaffen werden, um das Land und seine Kinder entwickeln zu können. Der Westen versuche, Russland vor allem mit den Wirtschaftssanktionen in die Knie zu zwingen.

Die Europäische Union und die USA haben als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits mehrere Sanktionspakete gegen Russland verabschiedet. Putin betonte mit Blick auf die Sanktionen, die russische Wirtschaft habe sich überraschend robust und widerstandsfähig gezeigt. Der Westen habe wohl gedacht, Russland werde innerhalb von zwei oder drei Wochen kollabieren. “Das ist nicht passiert.”

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